Dänemarkurlaub mit Hund – Diese Regeln musst du kennen

Es gibt diese Vorstellung vom perfekten Dänemarkurlaub: Du stehst morgens mit einer Tasse Kaffee auf der Terrasse, dein Hund schnuppert schon neugierig im Sand. Später geht es gemeinsam an den Strand, barfuß durch den Sand, der Wind im Haar und im Fell. Ich verstehe das so gut – denn für viele von uns gehört der Hund einfach zur Familie dazu.

Dänemark ist das perfekte Urlaubsziel für dich und deinen Hund oder auch deine Hunde. Grundsätzlich ist Dänemark ein hundefreundliches Land, das mit seinen weiten Stränden und Hundewäldern beste Voraussetzungen für entspannte Urlaubstage bietet. Es gibt aber ein paar Dinge, die du wissen solltest. Hier erzähle ich dir, worauf es ankommt und warum die drastischen Warnungen vor dem dänischen Hundegesetz ziemlich überzogen sind.

Einreisebestimmungen – so kommt dein Hund gut über die Grenze

Wenn du mit deinem Hund nach Dänemark einreisen willst, ist das nicht kompliziert. Er sitzt auf deiner Rückbank oder im Kofferraum und ihr fahrt einfach über die Grenze. Meistens wird man gar nicht kontrolliert, du solltest aber trotzdem ein paar Dokumente dabei haben.

Du brauchst auf jeden Fall:

  • 🪪 den EU-Heimtierausweis – mit allen Angaben zu Impfungen und Chipnummer.
  • 🔐 einen Mikrochip oder eine gut lesbare Tätowierung (Tätowierungen gelten aber nur, wenn sie vor Juli 2011 gestochen wurden).
  • 💉 eine gültige Tollwutimpfung – die muss mindestens 21 Tage alt sein, sonst darfst du nicht einreisen.

Wenn dein Hund noch ganz jung ist: Die Einreise ist erst ab einem Alter von 15 Wochen erlaubt. Welpen, die jünger sind, dürfen leider nicht mitkommen. Und was viele nicht wissen: In Dänemark ist es Pflicht, dass dein Hund ein Adressschild am Halsband trägt – am besten mit deinem Namen, der Ferienadresse und einer Telefonnummer, unter der du erreichbar bist.

Falls du gleich mit mehreren Hunden reist: Bis zu fünf Tiere sind erlaubt. Alles, was darüber hinausgeht, gilt als gewerbliche Einfuhr.

Leinenpflicht – wann und wo dein Hund frei laufen darf

Dänemark liebt Hunde – aber es liebt auch klare Regeln. Eine der wichtigsten für Hundebesitzer: die Leinenpflicht.

In Städten, Ortschaften, Parks und Wäldern gilt das ganze Jahr über Leinenpflicht. Das finde ich persönlich auch sinnvoll – denn dort begegnet man anderen Menschen und Hunden, Radfahrern und manchmal auch Wildtieren, die man nicht erschrecken sollte.

Am Strand ist es anders – es kommt darauf an, wann ihr Urlaub habt:

  • ☀️ Von 1. April bis 30. September müssen Hunde grundsätzlich an die Leine. Es ist und es gibt tendenziell mehr Spaziergänger, Badegäste und andere Hundehalter.
  • ❄️ Von 1. Oktober bis 31. März dürfen Hunde an den meisten Stränden frei laufen. Es ist natürlich von Vorteil, wenn sie gut hören und abrufbar sind.

Übrigens: Strände mit der „Blauen Flagge“ – also besonders saubere und sichere Strände – dürfen in der Regel ganzjährig nur mit angeleintem Hund betreten werden.

Was, wenn du die Leinenpflicht ignorierst? Dann kann es schnell teuer werden – auch wenn viele Urlauber sich nicht an die Leinenpflicht halten. Wirst du erwischt liegt das typische Bußgeld liegt bei rund 2.000 Kronen (etwa 270 Euro). In Schutzgebieten oder bei Wiederholung kann es sogar noch mehr werden.

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Hundeskove – Hundeparadiese im Wald

Einen ganzjährigen Ort ohne Leinenpflicht gibt es aber auch – oder besser gesagt gleich mehr als 250 in ganz Dänemark: die Hundewälder – auf Dänisch „hundeskove“. Hier dürfen Hunde das ganze Jahr über ohne Leine toben.

🌳 Die Flächen befinden sich in der Regel im Wald und sich auch meist eingezäunt, sodass sich dein Hund nach Herzenslust bewegen kann. Eine Karte mit allen Hundewäldern gibt es hier – du findest garantiert einen in der Nähe deines Urlaubsortes.

🐕‍🦺 Die dänische Naturschutzbehörde schreibt vor, dass du deinen Hund hier nur frei laufen darfst, wenn du ihn unter Kontrolle hast, das Tier also „stehen bleibt und kommt, wenn du es rufst, andere Besucher nicht belästigt und andere Hunde nicht jagt oder bedroht“.

Das dänische Hundegesetz – und warum du keine Angst haben musst

Rund um das dänische Hundegesetz kursieren wilde Geschichten und Gerüchte. Manche schreiben in sozialen Medien, dass Hunde sofort eingeschläfert werden, wenn es Probleme gibt und das ein Urlaub in Dänemark mit Hund gefährlich sei. Das klingt furchtbar – vor allem, wenn es um so ein geliebtes Familienmitglied wie den eigenen Hund geht. Die gute Nachricht: Noch nie wurde der Hund eines Touristen getötet – und das obwohl nach Angaben der dänischen Behörden jedes Jahr hunderttausende Deutsche mit ihren Hunden Urlaub in Dänemark machen.

Es gibt allerdings eindeutige Regeln im dänischen Hundegesetz, die du kennen musst.
🛑 Dazu zählt, dass 13 Hunderassen in Dänemark verboten sind – dazu gehören:

  • Pit Bull Terrier
  • Tosa Inu
  • American Staffordshire Terrier
  • Fila Brasileiro
  • Dogo Argentino (argentinische Dogge)
  • American Bulldog
  • Boerboel
  • Kangal
  • Zentralasiatischer Owtscharka
  • Kaukasischer Owtscharka
  • Südrussischer Owtscharka
  • Tornjak
  • Šarplaninac

Auch Kreuzungen mit diesen Rassen sind nicht erlaubt.

✅ Hunde, die diesen Rassen ähnlich sehen, können ebenfalls überprüft werden. Ein Tierarztnachweis oder ein Stammbaum, der belegt, dass dein Hund keine verbotene Rasse ist, kann in solchen Fällen sehr hilfreich sein.

Wenn du mit einem verbotenen Hund ohne Nachweis einreist, kann dir die Einreise verweigert werden. Bist du bereits eingereist, drohen ein Bußgeld von mehreren Tausend Kronen und auch die Rückführung des Tieres zur Grenze. Einschläferungen wegen der Rasse allein sind seit Jahren extrem selten – und bei Touristenhunden praktisch nie vorgekommen. Dänemark ist inzwischen sehr darum bemüht, fair und sachlich zu entscheiden.

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Foto: Kim Matthäi Leland/Politi.dk

Der schlimmste Urlaubsalbtraum für Hundebesitzer: Dein Hund schnappt zu. Aber manchmal passieren solche Dinge – und genau dafür sieht das dänische Hundegesetz klare Regeln vor. In Dänemark können Hunde, die andere wirklich schwer verletzt haben, eingeschläfert werden. Das klingt hart – und darum ist es wichtig, die Details zu kennen.

🧑🏼‍⚖️ Wörtlich heißt es im Gesetz:

Hat ein Hund einen Menschen oder einen anderen Hund durch einen Angriff oder durch ein anderes inakzeptables oder gefährliches Verhalten gebissen und kann dieser Biss als ’schwerwiegender Biss‘ bezeichnet werden, muss der Polizeidirektor den Hund töten lassen.

Auszug aus dem dänischen Hundegesetz

Ein „schwerer Biss“ ist dabei vom dänischen Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Fischerei klar definiert:

  • Es muss mehrere tiefe, punktierte Wunden geben, die bis ins Unterhautgewebe oder sogar bis in die Muskulatur reichen.
  • Es muss erkennbar sein, dass es mehrere Bisse gab und dass sie aus Gewalt und ernsthafter Aggression stammen – zum Beispiel durch tiefe Bisswunden, Gewebeverluste oder das „Schütteln“ eines anderen Tieres.
  • Auch Bissverletzungen, die zum Tod führen, fallen unter den Begriff.

⚠️ Was wichtig ist: Wenn so eine schwere Bissverletzung vorliegt, muss ein unabhängiger Gutachter die Situation und das Wesen des Hundes beurteilt. Diese Einschätzung kann bei der endgültigen Entscheidung der Polizei ausschlaggebend sein. Diese kann den Hund bei Verdacht auf eine „schwere Bissverletzung“ vorläufig beschlagnahmen – oft wird er dann in eine Tierpension untergebracht, die dem Halter nicht genannt wird. Alle Kosten für diese Zeit muss der Halter selbst tragen.

Ein harmloses Zwicken beim Spiel unter Hunden ist übrigens kein Problem. Das Gesetz richtet sich klar gegen ernste, aggressive Angriffe – nicht gegen typische Hundespielereien.

Chris

Wind in den Haaren, ein Softice in der Hand und die Gischt im Gesicht, glücklicher kann ich kaum sein. Deshalb blogge ich hier auch über meine Leidenschaft - über Dänemark. Kultur, dänische Gerichte, Urlaubstipps und viel mehr findest du auf diesem kleinen Stück Dänemark im Internet. Außerdem begrüße ich in meinen Podcasts regelmäßig Menschen und schnacke mit ihnen über das Königreich. Ich hoffe, dass dich klitly genauso glücklich macht, wie mich.

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