Destination Bornholm
Urlaub auf Bornholm ist eine Auszeit in einer der schönsten Regionen, die Dänemark zu bieten hat. Denn auf der Insel findest du alles, was die dänische Natur zu bieten hat. Du hast felsige Klippen im Norden der Insel, die feinsten Sandstrände im Süden und mittendrin einen riesigen Wald. Es gibt anspruchsvolle Wanderwege oder entspannte Touren zu wunderschönen Plätzen.
Genau das macht Bornholm so besonders: Die abwechslungsreiche Vielfalt. Und zwischendrin siehst du immer wieder frei laufende Fasane, Hasen und Rehe. Die gibt es sicher auch anderswo, aber hier sieht man sie in auffallender Häufigkeit. Ein paar meiner Lieblingsorte auf der Insel möchte ich dir gern in diesem Artikel zeigen. Das solltest du auf Bornholm unbedingt erlebt haben.
1. Der Wasserfall im Døndalen

Nur einen Steinwurf entfernt von Gudhjem liegt das Døndal. Ein malerisches Stück Wald mit singenden Vögeln und schönen Wanderwegen. Dass es sich hier um ein Tal handelt bemerkt man fast gar nicht, so breit ist es. Wer vom Parkplatz Døndalen aus wandert, geht etwa 20 bis 30 Minuten über hügeliges Terrain. Dann erreicht man die etwa 20 Meter hohe, ziemlich imposante Felswand, an der der Døndal-Fluss in die Tiefe rauscht. Das ist tatsächlich etwas Besonderes, denn im sonst so flachen Dänemark gibt es nicht so viele Wasserfälle.
Die Stimmung hier ist wirklich wunderschön. Wer den Wasserfall gut sehen möchte, muss ein bisschen auf die Steine klettern. Im Frühjahr duftet der Wald übrigens nach dem Bärlauch, der hier in rauen Mengen wächst.
Tipp: Der Døndal-Wasserfall hat besonders viel Wasser vom Herbst bis ins Frühjahr hinein. Im Sommer kann der ohnehin schon kleine Fluss wegen fehlender Regenfälle deutlich kleiner werden. Deine Tour startest du am besten vom Parkplatz aus.
2. Der feinste Sand des Landes in Dueodde

Wer Dänemark liebt, sollte einmal barfuß durch den feinsten Sand des Landes spazieren. Das ist im Süden Bornholms, am Strand von Dueodde möglich. Der Sand hier ist so fein, weil er während der Eiszeit aus Bornholmer Granitstein entstanden ist. Das bildete besonders kleine Körner. Bei Dueodde treffen dann Wind, Wellen und Strömung genau so zusammen, dass nur die allerkleinsten Körner am Strand blieben. Früher hat man den Sand sogar nach ganz Europa exportiert, um ihn in Sanduhren zu füllen.
Vom Parkplatz aus führt ein Holzsteg erst durch einen kleinen Nadelwald durch die Dünen hin zum breiten Strand von Dueodde, wo du prima den ganzen Tag verbringen kannst. Was mir aufgefallen ist: Der Sand ist nicht nur sehr fein, sondern auch sehr weiß und hell. Das solltest du erlebt haben!
Tipp: Am Parkplatz gibt es eine kleine Eisbude. Hier kannst du dich mit einem Softeis ausstatten für den etwa 500 Meter langen Weg zum Strand.
3. Die raue Schönheit der Helligdomsklipper

Sie sind die raue Schönheit vom Norden der Insel: Die Helligdomsklipper. Zerklüftete Granitfelsen ragen senkrecht aus dem klaren Wasser der Ostsee. Manche Felsen sehen aus wie in Schichten übereinander gestapelt, andere sind von schmalen Spalten und tiefen Grotten durchzogen. Dazwischen Bäume und Moose – ein Ort der rau und zugleich erstaunlich friedlich ist.
Ich habe mich hier im sanften Abendlicht einfach eine Weile in eine der Buchten gesetzt, habe die Möwen auf den Felsen beobachtet. Zugeschaut, wie die sanften Wellen auf den steinigen Strand treffen. Die Helligdomsklipper eignen sich aber auch prima für eine Wanderung und sogar für kleine Abenteuer. Folge doch einfach dem Schild in die „sorte gryde“ – eine kleine Höhle am Fuße der Felsen. Dafür solltest du aber trittsicheres Schuhwerk dabei haben.
Tipp: Vom Parkplatz aus kannst du deine Wanderung starten. Auf dem Rückweg kannst du auch das Bornholms Kunstmuseum besuchen. Ein architektonisch eindrucksvolles Haus mit tollen Ausstellungen.
4. Du oder der Findling – Wer ist stärker?

Ja, die Frage ist ernst gemeint, ob du einen etwa 25 Tonnen schweren Findling aus der Eiszeit rokken – also zum wackeln bringen kannst. Dieser hier liegt mitten im Wald der Paradisbakkerne und ist ein echter Wackelstein. Er liegt nämlich sozusagen „auf Kipp“. Wenn du dich an der richtigen Stelle gegen ihn stemmst, kannst du ihn zum schwingen bringen.
Keine Sorge: Er bleibt am Ende trotzdem dort liegen, wo er liegt. Damit du nicht falsch anpackst (und eine Zerrung riskierst) gibt es vor Ort ein Schild mit einer kleinen Anleitung. Ich kann stolz behaupten: Ja, ich habe den sten zum rokken gebracht. Das konnte meine Schulter noch ein paar Tage lang spüren.
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jetzt lesen →5. Spring im Hullehavn in Svaneke in die kühle Ostsee

Ein Naturbad in der malerischen Landschaft vor Svaneke findest du im Hullehavn. In der geschützt Bucht liegt ein liebevoll angelegter Badeplatz direkt in der Ostsee – mit Sprungbrett, Badeleiter und feinem Sandstrand (der hier extra aufgeschüttet wurde). Gleich nebenan gibt es sogar ein kleines Café mit Limo, Eis, Bier und kleinen Snacks. Hier bekommst du auch das trendige, aber ganz aufs Wesentliche reduzierte bolle med ost – das Käsebröchten.
Besonders schön: Das Wasser ist hier glasklar, die Stimmung entspannt und familiär. Außerdem gibt es einen Beachvolleyball-Platz – alles mit Blick aufs offene Meer. Nicht nur ein Tipp für die warmen Sommertage – im Winter lässt sich hier wunderbar Winterbaden.
6. Findest du die Bisons in Almindingen?

Im dichten Wald von Almindingen lebt eine kleine Herde europäischer Bisons. Die Tiere wurden hier im Jahr 2012 ausgewildert, um zur Erhaltung der Art und zur Pflege der offenen Waldflächen beizutragen. Wer Glück hat, kann die bis zu 1.000 Kilo schweren Tiere in freier Wildbahn beobachten – ein echtes Erlebnis! Der Bisonwald ist eingezäunt, aber frei zugänglich.
Du kannst mit dem Auto hindurch fahren, aber auch spazieren gehen. Es führen Wanderwege durch den Wald und mit ein bisschen Geduld (und einem Fernglas) lässt sich vielleicht ein Blick auf die Herde erhaschen. Die Tiere sind nämlich ziemlich scheu – und das ist auch gut so. Bleibe deshalb bitte auf den Wegen und mach keinen Lärm.
7. Ekkodalen: Wenn die Natur zu dir spricht
Das Ekkodalen – das Echotal – ist die breiteste Felsspalte Bornholms und zieht sich wie ein grüner Riss durch das Herz der Insel. Das besondere Highlight hier: An einer bestimmten Stelle direkt unterhalb der „ekkoklippen“ kannst du laut rufen und das Echo kommt klar und deutlich zurück. Viele Dänen rufen hier: „Hvad drikker møller?“ (Was trinken Müller?). Die glatte Felswand wirft dann „øller“ zurück, also Biere. Ein kleiner Spaß, der hier Tradition hat.
Neben dem Echo ist Ekkodalen auch landschaftlich ein echtes Highlight. Vom Parkplatz aus führen gut markierte Wanderwege ins Tal, durch Wälder, an Quellen vorbei und bis hoch zu Aussichtspunkten. Wer gern wandert oder einfach nur die besondere Atmosphäre dieses magischen Tals erleben will, ist hier genau richtig.
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