Die dänische Sprache ist wunderschön! Ich liebe sie. Oft habe ich schon gehört, dass sie klinge, als hätte jemand eine heiße Kartoffel im Mund. Für mich ist sie eher wie Musik. Das Dänische macht es uns deutschen Urlaubern auch oft einfach, da einige Worte recht ähnlich klingen und sich leicht übersetzen lassen. Es gibt aber auch richtige Perlen der dänischen Sprache, die so lustig, schön oder eben typisch dänisch sind, dass sie sich ganz fest in unser Gedächtnis eingebrannt haben. Auch du hast bestimmt so eine Kuriosität aus dem letzten Urlaub.
Weil ich gerade Dänisch lerne und schon über die ein oder andere Vokabel schmunzeln musste, wollte ich neulich von euch wissen, welche eure dänischen Lieblingswörter sind. Ich war verblüfft, was für tolle Antworten da kamen. Ich habe euch die schönsten Entdeckungen zusammengetragen und ein paar nette Fakten dazu recherchiert.
Viel Vergnügen oder hav det sjovt!
1. humlebi, -en
Ein verspielter Name für ein flauschiges Insekt. Die Hummel heißt in Dänemark einfach humlebi. In Dänemark gibt es übrigens 29 verschiedene Arten.
Humlebi erinnert auch an das englische Wort für die Hummel, bumblebee.
2. hygge, -n
Die hygge darf natürlich nicht fehlen. Kaum ein anderes Wort steht so sehr für die dänische Mentalität. Eine richtige Übersetzung für das Wort gibt es nicht, denn hygge ist mehr als nur eine gemütliche Stimmung.
Wusstest du, dass hygge im dänischen auch ein Verb ist? Man kann sich nämlich auch hyggen. 🙂
3. paraply, -en
Das ist wirklich ein lustiges Wort und so undänisch. Regnet es, braucht man in Dänemark eine Jacke oder eben den paraply.
Das Wort ist vom französischen parapluie abgeleitet und fällt deshalb aus der Reihe. Ein Sonnenschirm ist übrigens ein parasol. 😉
4. knallert, -en
„Knallert forbudt“: Stehen nur diese Worte auf dem dänischen Verkehrszeichen, bringt das deutsche Touristen zum Schmunzeln. Beim knallert handelt es sich schlicht um ein Mofa.
Es wird übrigens zwischen dem lille knallert und dem stor knallert unterschieden. Das kleine Moped fährt bis 30 km/h, das große bis 45 km/h.
5. isglat
Das Dänische hat viele Worte, die dem Deutschen ähneln. Genau so ist es bei isglat – du weißt sofort, was gemeint ist.
Es gibt aber auch das eisglatte Gegenteil: øl heißt Bier, gæld sind Schulden und blød bedeutet keinesfalls blöd, sondern weich.
6. bamse, -n
Der dänische Teddybär kann durchaus lautmalerisch verstanden werden. Ein bamse klingt – finde ich – genau so, wie er sein soll.
Die Dänen haben sich hier einem Wort aus dem Norwegischen bedient. Dort steht bamse für etwas großes und dickes. Man kann übrigens auch teddybjørn sagen.
7. himstregims, -en
Klar, dass in dieser Liste noch dieses Dings fehlt. Also wirklich dieses Ding, also dieses himstregims. Dieses Wort benutzen die Dänen für jene merkwürdigen Objekte, die schwer zu beschreiben sind oder an dessen Namen sie sich gerade nicht erinnern.
Eines der wichtigsten Worte überhaupt! 🙂
8. proptrækker, -en
Er sollte in jeder guten Ferienhausküche vorhanden sein – ansonsten wird aus dem guten Glas Wein auf der Terrasse nichts.
Es gibt übrigens auch die proptrækkerkrølle, eine Art Lockenstab um sich ein paar Korkenzieherlöckchen zu frisieren.
9. hjertestarter, -en
Ein Wort das Hoffnung gibt: ein Defibrillator heißt in Dänemark hjertestarter. In Notfällen gibt es überall im Land solche Geräte, die Leben retten. Das Wort wurde 2001 in den dänischen „Duden“ aufgenommen.
klitly ist besonders stolz einen hjertestarter am Strand von Stjenberg mitfinanziert zu haben. 💙
10. sofakartoffel, -en
Die Dänen oder eher die Wikinger hatten nicht nur einen großen sprachlichen Einfluss auf die Engländer. In diesem Fall ging es genau andersherum.
Faulenzer, die den ganzen Tag auf dem Sofa lümmeln und im Englischen als „Couch Potato“ bezeichnet werden, nennen die Dänen einfach sofakartoffel. Eingedänischt schon im Jahr 1989.
Chris, was ist dein dänisches Lieblingswort?
klitly, -et
Natürlich klitly! Es bedeutet kleine (Schutz)Hütte in den Dünen und bringt mich jedes Mal zum Träumen. Wir sind doch alle auf der Suche nach unserem kleinen Häuschen, in dem wir Kraft tanken und die Seele baumeln lassen können. Weil das für mich so ein schönes Wort ist, habe ich den Blog auch gleich so genannt.
Die Liste an dänischen Lieblingswörtern ist noch nicht zu Ende. Schreibe dein schönstes, lustiges oder verrücktestes Lieblingswort in die Kommentare. Ich freue mich von dir zu lesen.
Hallo Chris,
da hast du mal wieder super recherchiert!!!
Selbst “Spinne = edderkopper” klingt auf dänisch nett :)))
Und das Wort „ kærlighed” klingt wie eine kuschelige Umarmung.
Dänisch ist superschön!!!
Vi ses, hilsen
Susanne
Hej Susanne,
das sind wirklich noch ein paar schöne Wörter. 🙂 Vielen Dank dafür – und auch für das Lob.
Vi ses, Chris
ich mag plåneklipper da kann ich nur schmunzeln oder auch die allseits blühenden rosa Strandnelken werden daglig brød genannt (kann aber auch jysker slang sein) es gibt noch so vieles.. .
Hej Christiane, den plåneklipper musste ich jetzt nachschlagen. Ein Rasenmäher! Das ist ja auch herrlich. Vom daglig brød habe ich auch noch nichts gehört. Das müsste man mal herausfinden, ob das ausschließlich jysk ist. 🙂 Liebe Grüße, Chris
Hej Chris und Christiane,
das ist ja süß mit dem „plåneklipper“ – er heißt jedoch plæneklipper, da ein Rasen ein plæne bzw. græsplæne ist 😉 Man sagt auch „slåmaskine“ dazu bzw. „jeg slår græs“
ein dänisches „æ“ wird im Deutschen eher wie „ä“ ausgesprochen
und ein dänisches „å“ wie ein „offenes o“
Hej Bettina, Danke für die Korrektur. Da müssen wir es schon genau nehmen. 🙂
Kærlig hilsen
Hej Chris, 2 meiner Lieblingswörter sind „Gulerødder ( Möhren)“ und “ rutsjebane (Achterbahn)“
Ach ja, und unter Briefe oder Nachrichten an liebe Menschen schreibt der Däne gerne „kys og knus“( Küsse und Umarmungen)
Liebe Grüße aktuell aus Ebeltoft 🇩🇰
Tanja
Hej Tanja, vielen Dank für deine Lieblingswörter aus dem Dänischen. 🙂 Die Rutschebanen sind auch wirklich toll. Da muss ich meistens mitfahren, wenn sich die Gelegenheit dazu bietet. Auch schön ist die Schlussformel für Familie und liebe Freunde. Danke für den Input und schönen Urlaub euch noch. Chris
Hej Chris,
auch wenn es abgedroschen ist…. Für mich sind rød pølse noch immer ein Lieblingswort (und Essen). Was ich jetzt auch gelernt habe, ist lynlås. Das klingt viel weicher als Reißverschluss.
Held og lykke med din indlæring!
Med hilsen, Lone
Hej kære Lone, das ist doch überhaupt nicht abgedroschen. Røde pølser sind ein absolutes Muss in jedem Urlaub. Auch lynlås ist herrlich. Ein viel melodischeres Wort als im Deutschen. Da hast du Recht.
Tusind tak for ønskerne og bedste hilsener.
Chris
Hey Chris, bin bei Recherchen gerade auf Deine Seite gestoßen . Zum Thema Lieblingsworte. Vor zwei Jahren stand ich auf Frederiksø an einem kleinen Teich. Eine Frau blickte ins Wasser und sagte zu mir „åh, se på de haletudser“. Das Wort haletudser klingt ausgesprochen so was von niedlich für die kleinen Kaulquappen, dass ich als nicht dänisch sprechender Zeitgenosse dieses Wort nicht vergesse. Der praktische Nutzen, dieses Wort zu kennen, hält sich in Grenzen, denn bei welcher Gelegenheit sollte man es anbringen? Ja, hier auf Deinem Forum!
Viele Grüße von Dänemarkfreund Rüdiger Kroll aus Wandlitz
Hej Rüdiger, vielen Dank für deinen Kommentar. „Haletudser“ ist wirklich herrlich. Noch mehr aus dem Wasser: Erst gestern habe ich gelernt, dass Quallen hier in Dänemark „vandmand“ heißen – also Wassermann. Es ist schon wirklich eine herrliche Sprache. Kærlig hilsen, Chris
Ja, Dänisch klingt schon sehr lustig … wenn ich so z.B. an das Verkehrsschild „knallert forbudt“ (Motorrad verboten) denke. Zur Zeit nehme ich an einem Anfängerkurs Dänisch an der VHS Pankow in Berlin teil. Hui, leicht ist das nicht, insbesondere die Aussprache. Es werden in der Aussprache so viele Buchstaben einfach weggelassen und mein persönlicher Favorit ist das „weiche D“ wie unser muttersprachlicher Lehrer sagt. Ja das „weiche D“, dieser lustige „L“-Laut, da muss sich die deutsche Zunge schon ganz schön verbiegen. Aber ich bleibe tapfer dran am Kurs.
Viele Grüße von Rüdiger aus Wandlitz
Hallo Chris,
bin auf deinen Podcast gestossen und da mir Folge eins so gut gefallen hat, hole ich jetzt alle Folgen nach, wenn auch nicht in Reihenfolge. Heute habe ich die Fettnäpfchen Folge gehört und mit gleich das Buch bestellt. Wir waren noch nicht in Dänemark, dafür ist Bornholm unsere Urlaubsinsel, in diesem Sommer war es das 11te Mal. Vielleicht wäre Bornholm ja auch mal eine Folge wert. Jeden Urlaub mehr lernen wir die Insel, das Leben dort, die Leute besser kennen. Die Natur, die Strände dort sind einfach traumhaft, Bornholm ist schon ein kleines bisschen zur zweiten Heimat geworden, für nächstes Jahr haben wir schon gebucht. Die Bornholmer sind schon ein eigenes Völkchen, hat sicherlich mit dem Abstand zum dänischen Festland zu tun und mit dem Ende des zweiten Weltkriges, als die Insel von Kopenhagen ein wenig vergessen wurde. Ich freue mich schon auf die nächste Folge. Med venlig hilsen aus Sarow/MV …… Frank-Peter
Hallo Frank-Peter,
habe gerade Deine Zeilen zu Bornholm gelesen und ich kann Deiner Aussage nur zustimmen. Bornholm ist einer herrliche Insel! Und wenn es die Zeit erlaubt, fahre ich dort immer wieder gerne hin. Meine Lieblingswanderung auf Bornholm ist der Weg um den Hammerknuden. Hierüber habe ich auch einen kleinen Clip zusammengestellt, den man sich auf Youtube anschauen kann. Vielleicht hast Du ja Interesse und Zeit, Dich auf eine halbstündige Wanderung um den Knuden zu begeben. Hier der Link: https://youtu.be/QOd_Vg8AQk8
Viele Grüße aus Wandlitz von
Rüdiger Kroll
Lieber Chris,
ich versuche, mir mit einem Sprachlernprogramm das Dänische beizubringen… dabei hat mir ein Begriff besonders gefallen: slappe af – sich entspannen.
natürlich wird es nicht SO gesprochen, wie man mir in Dänemark mitteilte. Aber diese Vokabel habe ich mir sofort gemerkt! Ich erkunde jetzt mal deine kleine dänische „Insel“- schöne Idee!
Bei „Humlebi“ fällt mir doch sofort die Nimbus (Modell Type C) ein und bei „plæneklipper“ natürlich aus dem phantastischen Julekalender der Nattergale -> „Es war einmal ein Pudelhund“!
https://www.nattergale.dk/tekster/pudelhund.html
Hej,
Meine Töchter. fanden früher die
krydsende cyklister sehr lustig.
Und ich habe in diesem Sommer eine Glaspusteri entdeckt.
Grüße von Monika, die gerade in der Südsee unterwegs ist
Ähnlich wie „himstregims“ dürfte „dipsedut“ sein. Im Internet nicht zu finden, aber meine dänische Freundin I. behauptet, DAS sei das Wort, das man bei jeder Ver/Gelegenheit benutzt, wenn einem das richtige Wort nicht einfällt.