Dänemark ist ein Land voller Wunder. Wir müssen nur genau hinschauen und sie entdecken. Dabei fallen mir immer wieder erstaunliche, spektakuläre, lustige und spannende Fakten über Dänemark in die Hand. Ich habe wieder sieben neue dieser Fun Facts gesammelt und bin mir sicher: Die meisten davon kennst du noch nicht. Oder?
Viel Spaß mit sieben brandneuen Fakten über Dänemark, die du bestimmt noch nicht kennst.
1. Der weltbeste Schokoladenhersteller kommt aus Dänemark
Die Bohnen kommen aus Westafrika oder Ecuador, zartschmelzende Schokolade aus der Schweiz und der weltbeste Chocolatier aus Herslev. Genau dieses kleine Dorf auf Sjæland in der Nähe von Roskilde. Gerade einmal 230 Menschen leben hier zwischen weiten Feldern – und genau hier stellt Mikkel Friis-Holm seine dutzendfach prämierten Tafeln her. Der gelernte Koch kennt die südamerikanischen und afrikanischen Farmer, die seine Schokoladenbohnen liefern. Er legt, so schreibt er es auf seiner Internetseite, besonderen Wert auf faire Arbeitsbedingungen der Kakaobauern und hochwertigste Zutaten.
Eine seiner besten Kreationen heißt „O’payo Milk 50%“. Die Bohnen dafür kommen aus dem mittelamerikanischen Nicaragua. Mikkel röstet sie selbst. Später gibt er nur noch Kakaobutter, Milch und Zucker hinzu. Es entsteht eine karamellige Schokolade, die bei den Internationalen Chocolate Awards schon zwei mal mit Gold ausgezeichnet wurde. In einer anderen Variation der „O’payo Milk“ gibt er noch grünen Sansho Pfeffer und Honig hinzu. Auch diese Sorte hat Gold gewonnen.
Und Mikkel selbst? Er wurde inzwischen zehn mal zum besten Chocolatier der Welt ausgezeichnet.
2. Eine royale Rührschüssel
Wusstest du, dass du bei deinem letzten Dänemarkurlaub im Ferienhaus mit ziemlich großer Wahrscheinlichkeit ein echt königliches Küchenutensil im Schrank hattest? Die Rede ist von der Margrethe-Rührschüssel, benannt nach genauer jener Königin, die Dänemark bis 2024 regierte: Dronning Margrethe II.. Wie kam es denn zu dieser besonderen Namensgebung?
Die Margrethe-Rührschüssel wurde um 1947 von Jacob Jensen entworfen – und zwar im Auftrag des Designstudios von Sigward Bernadotte und Acton Bjørn. Einfach, stabil, praktisch und gut stapelbar sollte die Schüssel sein. 1950 ging sie in Produktion. Die Verkäufe gingen aber erst ein paar Jahre später so richtig durch die Decke – und zwar als Sigward Bernadotte die Schüssel nach seiner kleinen Nichte benannt hat: Prinzessin Margrethe. Das dänische Königshaus erteilte seine Zustimmung. Noch heute gibt es die royale Rührschüssel zu kaufen – von Eicherbecher-klein bis Kartoffelsalat-groß.
3. Das längste dänische Wort hat 51 Buchstaben
Und wie das mit den längsten Worten einer Sprache meistens so ist, verwendet es normalerweise niemand. Das ist auch im Dänischen so. Dort kommt der Rekordhalter aus dem medizinischen Bereich und heißt:
speciallægepraksisplanlægningsstabiliseringsperiode
Übersetzt heißt es so viel wie Spezialarztpraxisplan-Stabilisierungszeitraum. Immerhin wird es gelegentlich im offiziellen Kontext verwendet. Im „Danske Ordbog“, dem offiziellen Wörterbuch der dänischen Sprache, kommt es allerdings nicht vor. Mit 51 Buchstaben liegt Dänemark unter den nordischen Sprachen auf Platz zwei in Sachen längstes Wort. Die Norweger kommen gerade mal auf 33 Buchstaben, die Schweden nur auf 28 Zeichen. Finnland soll in Skandinavien mit einem Wort mit 61 Buchstaben den Rekord halten. „Lentokonesuihkuturbiinimoottoriapumekaanikkoaliupseerioppilas“ heißt so viel wie Flugzeugturbinentriebwerkspumpenmechaniker-Offiziersanwärter.
Zum Vergleich: Im Deutschen gilt das Wort „Donaudampfschifffahrtselektrizitätenhauptbetriebswerkbauunternehmenbeamtengesellschaft“ mit 80 Zeichen als längstes Wort. Im Duden ist mit 44 Buchstaben „Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung“ das längte Wort.
4. Die Dänen machen am liebsten Urlaub in Spanien
Die Dänen machen ja gern – wie wir auch – Ferien im Sommerhaus. Doch wenn es für sie ins Ausland geht, dann ist ihr liebstes Reiseziel Spanien. Jede fünfte Urlaubsreise der Däninnen und Dänen geht ins Land von Sonne, Paella und Siesta. Damit ist Spanien in der dänischen Statistik seit über 21 Jahren unangefochten auf Platz eins. Eine Erklärung dafür liegt auf der Hand: Das im Vergleich zu Dänemark gute Wetter in Spanien.
Überhaupt ist das Mittelmeer ein beliebtes Reiseziel der Dänen. Auf Platz zwei der beliebtesten Reiseziele liegt Italien (10 Prozent aller Urlaubsreisen) und Griechenland belegt den dritten Platz (8 Prozent). Schweden und Deutschland teilen sich übrigens Platz vier der beliebtesten Reiseziele der Dänen. Viele Dänen verreisen allerdings gar nicht. Rund 16 Prozent haben das Gefühl, sich keine Woche Urlaub woanders leisten zu können.
5. Alle über einen Kamm geschoren: So ist der Durchschnittsdäne
Das dänische Statistikamt hat die Daten aller 5,86 Millionen Däninnen und Dänen ausgewertet und den absoluten Durchschnittsbewohner ermittelt – und der hört auf den Namen Anne oder Peter mit Vor- und Nielsen mit Nachnamen. Wahrscheinlich ist er nicht verheiratet, denn das sind „nur“ 44,8 Prozent aller Dänen über 18 Jahren. Wenn sie zum ersten mal heiraten, dann sind die dänischen Frauen knapp 34 Jahre alt, Männer 36 Jahre. Wenn die Ehe dann nicht funktioniert, wird sie im Schnitt nach zwölfeinhalb Jahren geschieden.
Im Schnitt kaufen Dänen 12,4 Gegenstände pro Woche und 43 Packungen Zigaretten im Jahr. Dafür haben sie ein Monatsgehalt vor Steuern von 49.798 DKK (6.680,20 Euro) für Männer und 43.742 DKK (5.867,86 Euro) für Frauen zur Verfügung. Wenn ein Autokauf ansteht, wird es wahrscheinlich ein VW, denn Volkswagen ist die populärste Automarke im Königreich.
Jede Dänin bekommt übrigens im Durchschnitt 1,5 Kinder – und die bekommen dann wahrscheinlich den Namen Ella oder William. Im Schnitt werden Däninnen 83,4 Jahre alt und Dänen 79,4 Jahre.
6. Im Hafen von Kopenhagen kann man schwimmen
Ja, das Wasser im Hafen von Kopenhagen ist so sauber, dass man darin schwimmen kann. Es gibt 18 offizielle Badestellen, an denen ein Teil des Hafenbeckens mit gelben Bojen abgegrenzt ist oder sogar kleine Becken zur Verfügung stehen. Im Sommer sind die Badestellen teilweise auch überwacht. Doch Vorsicht: gerade in den offenen Badebereichen, die nur mit Bojen begrenzt sind, ist das Wasser sehr tief. Du solltest also unbedingt schwimmen können.
Die kleinen Stadtstrände sind aber nicht nur eine wunderbare Gelegenheit, sich im Sommer abzukühlen. Die Holzstege, Badestellen und Liegeflächen sind wunderbare Orte um einfach mal abzuschalten, Sonne zu tanken und den dänischen Sommer wie die Kopenhagener zu genießen. Vergiss also deine Badehose oder den Bikini nicht, wenn du Urlaub in Kopenhagen machst. Das gilt übrigens auch für den Winter. Dann springen die Kopenhagener in kleine Becken um sich abzuhärten.
Ob das Badewasser sauber genug zum Schwimmen ist, zeigen dir Informationstafeln an einigen der Badestellen an. Alternativ kannst du dich auch auf der Internetseite der Kopenhagener Badewasserprognose informieren. Die Prognosen basieren auf Computersimulationen. Als Datengrundlage dienen Informationen der Abwasserversorgungsunternehmen. Allerdings werden auch regelmäßig Wasserproben entnommen und im Labor untersucht.
7. Wikinger waren viel gepflegter als ihr Ruf
Wikinger – die Krieger des Nordens – beflügeln seit Jahrhunderten die Phantasie der Menschen. Begleitet werden ihre Geschichten von Brutalität, vom nordischen Glauben an Odin und Thor, von rauen Zeiten durch die sich die Nordmänner und -frauen schlagen mussten. Noch heute kolportieren Serien wie „Vikings“ dieses Bild. Häufig gehen damit ein paar Vorurteile einher – unter anderem das von wildhaarigen und ungepflegten Räubern.
Doch die Forschung sieht die Dinge ganz anders – und beruft sich dabei unter anderem auf den im 13. Jahrhundert lebenden englischen Chronist John of Wallingford. Der berichtete mit Bezug auf ältere Quellen, dass die in England lebenden Wikinger immer frische Kleider nach der neuesten Mode getragen haben, sich täglich Haare und Bart gekämmt und jeden Samstag ein Bad genommen haben. Darauf geht übrigens auch der dänische Name Lørdag zurück. Der Begriff kommt aus dem altnordischen und bedeutet Waschtag.
Außerdem sind sich die Historiker einig, dass lange Schiffsreisen ohne ein Mindestmaß an Hygiene nicht möglich gewesen wären. Denn: Körper- und Küchenhygiene waren notwenig, um Infektionskrankheiten zu vermeiden. Darüber hinaus wurden in Wikingergräbern häufig Kämme, kleine Ohrlöffel zum Reinigen der Ohren und Pinzetten gefunden. Zottelige Bärte und lange Haare entsprechen wohl auch eher dem Bild moderner Erzählungen als den Tatsachen. Ein paar gefundene Darstellungen von Männerköpfen aus der Zeit zeigen sorgsam gestutzte Vollbärte und Haare, die nur bis zum Nacken reichten.
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