Weihnachten ist ein Fest, welches zu großen Teilen aus Traditionen besteht. Ob es die kleinen Nisse sind, die Anfang Dezember in die Stuben der Dänen einziehen oder auch die Kalenderlys, eine Kerze, die man jeden Tag ein Stück weiter abbrennt, bis dann endlich Heiligabend ist. Einen Tag vorher, am lille juleaften, treffen sich die dänischen Familien um den Baum aufzustellen und anzuputzen, um in Weihnachtsstimmung zu kommen (und um Gløgg zu trinken). Am heiligen Abend selbst gibt es bei vielen Dänen flaeskesteg, brunede kartofler und rødkål (Schweine-Krustenbraten, braune Kartoffeln und Rotkohl) – natürlich nach altem Familienrezept. Denn: Weihnachten ist ein Fest, welches zu großen Teilen aus Tradition besteht.
Wir erinnern uns gern an früher, denn da waren die Zeiten ja naturgemäß ohnehin besser. Sagt man jedenfalls. 😉 Ich möchte dich heute kulinarisch auf eine ganz lange Reise in die weihnachtliche Vergangenheit mitnehmen, bis ins Mittelalter. Damals hatten die wenigsten Menschen einen Backofen und trotzdem wurde auch im Winter und besonders in der Weihnachtszeit gebacken. Wie? In einem Kessel über dem Feuer wurde der Teig oft in Öl ausgebacken. Ein traditionelles Rezept dafür sind die klejner, die noch heute für viele Menschen zur dänischen Weihnachtszeit dazugehören. Und es ist keineswegs so fettig, wie es sich anhört.
Von Norddeutschland aus in den ganzen Norden
Klejner gehören unter den verschiedensten Bezeichnungen eigentlich zu ganz Nordeuropa und Grönland. In Südschweden nennt man sie klenät, in Norwegen fattigmann (armer Mann), auf den Färöer-Inseln kleynur und in Grönland utsuusat. In Island sind die kleinur sogar ganz alltäglich. Auch in Norddeutschland kennt man das Gebäck unter dem Namen Kleina, was vom plattdeutschen Wort klen kommt und so viel wie schlank heißt. Wahrscheinlich hat dieses Siedegebäck seinen Usprung sogar in Norddeutschland, da die skandinavischen Namen dafür mehr oder weniger von der Bezeichnung Kleina abgeleitet sind.
Hol dir also etwas skandinavische Weihnachtsstimmung nach Hause mit diesem wirklich sehr traditionellen Rezept, welches mit Zitronenschale und Vanillezucker unserer heutigen Zeit angepasst wurde. Kein Sorge übrigens, falls du noch nie frittiert hast. Ich habe es für dieses Rezept erstmals ausprobiert und muss sagen: so schlimm ist es gar nicht. Das Öl sollte etwa 180 Grad haben, sonst saugt sich das Gebäck mit Öl voll. Ob das Fett heißt genug ist, kannst du mit einem Holzstäbchen herausfinden. Bilden sich daran Blasen und zischt es leicht, stimmt die Temperatur. Achte dann darauf, dass du die Temperatur hältst. Das Öl sollte dann nicht heißer werden, aber auch nicht stark abkühlen.
Klejner – weihnachtliches Siedegebäck aus Dänemark
Kochutensilien
- Teigrad oder Pizzaroller, Schaumlöffel oder Frittierzange
Zutaten
- 500 g Weizenmehl
- 125 g Butter zimmerwarm
- 150 ml Vollmilch
- 200 g Zucker
- 1 Packung Vanillezucker
- 1/2 Teelöffel Backpulver
- 1 Teelöffel Kardamom gemahlen
- 1 Zitrone in Bioqualität benötigt wird die Schale der halben Zitrone
- 2 Eier
- 1 Liter Sonnenblumenöl zum frittieren
- etwas Puderzucker
optional
- Apfelmus als Beilage
Anleitungen
- Mehl, Butter, Zucker, Vanillezucker, Backpulver, Kardamom und geriebene Zitronenschale vermengen.
- Eier und Milch hinzugeben und die Zutaten zu einem glatten Teig verkneten. Sollte der Teig noch kleben, gib noch etwas mehr Mehl dazu.
- Den Teig etwa 5 Millimeter dick ausrollen.
- Jetzt musst du den Teig so schneiden, dass am Ende Stücke eines Karos entstehen. Dazu rollst du mit dem Teigroller erst einmal senkrecht durch den Teig, anschließend schräg. Keine Sorge, es ist einfacher, als es klingt.
- Anschließend bekommt jedes Karo noch einen kleinen Schnitt in die Mitte.
- Ziehe jeweils eine Spitze der Karos durch das Loch in der Mitte und ziehe den Teig gerade. So bekommen die Klejner ihre typische Form.
- Lasse die Rohlinge jetzt für etwa eine Stunde ruhen.
- Anschließend werden die klejner in heißem Sonnenblumenöl ausgebacken. Wende sie mindestens einmal. Wenn der Teig goldbraun ist, kannst du die Teile aus dem Öl nehmen.
- Lege die fertigen klejner anschließend auf etwas Küchenrolle und bestreue sie vor dem Servieren mit Puderzucker.
Ursprünglich wurden die “ Klejner “ ins Schweinefett gekockt. Mein Fater
“ kockte“ jeden Weihnachten „klejner“ nach meiner Grossmutters recept und das war immer mit Schweinfett und Palmin.