Risalamande verspricht einen Hauch französischer Cuisine, ist aber tatsächlich ein durch und durch dänisches Rezept. Es gehört für viele Däninnen und Dänen zum Weihnachtsfest. Es wird nämlich traditionell am juleaften, also an Heiligabend als Dessert gegessen. Risalamande ist aber mehr als nur ein Nachtisch, sondern tatsächlich ein kleiner Höhepunkt des Abends. Es ist nämlich mit einem Spiel verbunden.

Ein französischer Name für ein dänisches Gericht

Reis war bis zum Ende des 19. Jahrhunderts für die Menschen in Dänemark purer Luxus. Doch nach und nach konnten sich auch die einfachen Leute den exotischen Reis leisten. Weil in Dänemark schon immer gern Brei gegessen wurde, lag es nahe auch aus dem Reis einen Brei zu kochen.

Das Rezept für Risalamande ist allerdings erst später entstanden, irgendwo bei den besser betuchten Dänen. Sie mischten Schlagsahne und gehackte Mandeln unter den kalten Milchreis. Das dänische Bürgertum verlieh diesem ganz besonderen Milchreis den französischen Namen risalamande. Es sollte an die Bourgeoisie und ihren Wohlstand erinnern.

In Mangelzeiten populär geworden

So richtig populär wurde das Rezept erst in den 1940er und 50er Jahren. Während und nach dem Zweiten Weltkrieg mangelte es an zahlreichen Lebensmitteln. In den Wochenzeitschriften wurde das Rezept für risalamande veröffentlicht. So konnte der beliebte Milchreis mit Sahne gestreckt werden und die Menschen hatten am nächsten Tag noch ein zusätzliches Dessert.

In Dänemark wurde das Gericht im Laufe der Zeit zu einem Weihnachtsklassiker. Es könnte daran liegen, dass es mit einer französischen Tradition verknüpft wurde. Dort wird am Dreikönigstag die so genannte Galette des Rois gegessen, der Kuchen der Könige. Im Inneren des Kuchens ist eine Bohne oder eine kleine Figur versteckt. Wer die Bohne findet ist für diesen Abend König. Er oder sie darf dann bestimmen, was an diesem Abend gemacht wird.

Die Tradition der mandelgave

Das inspirierte das dänische Bürgertum zur mandelgave, also dem Mandelgeschenk. Im risalamande wird nämlich eine ganze Mandel versteckt. Wer die Mandel in seinem Dessert findet, bekommt ein kleines Geschenk. Traditionell ist das ein kleines Schwein aus Marzipan. Nicht etwa, weil das Schwein ein Glückssymbol ist. Es hat eine andere Bedeutung, die du hier nachlesen kannst.

Heute sorgen die Erwachsenen oft dafür, dass das jüngste Kind die ganze Mandel findet. Vorsicht, sie darf aber nicht zerbissen werden! Statt eines Marzipanschweins bekommen die Kinder dann ein kleines Spielzeug.

Rezept für risalamande mit Kirschsoße

Das Besondere an der risalamande ist, dass sie mit Mandeln verfeinert wird. Dafür können sowohl gehackte, als auch gemahlene Mandeln verwendet werden. Ich persönlich bevorzuge gemahlene Mandeln, weil der Geschmack so besser in das Dessert übergeht. Du kannst aber selbst entscheiden, was dir lieber ist.

Die risalamande wird in Dänemark übrigens mit kirsebærsovs gegessen, also mit Kirschsoße. Die ist wirklich schnell zubereitet. Das kannst du erledigen, während der Milchreis kocht. Vergiss nicht eine ganze Mandel im Dessert zu verstecken und eine mandelgave zu kaufen.