Unbezahlte Markennennung
Der erste Freitag im November ist für die Dänen eigentlich ein kleiner Feiertag. Jedenfalls für jene Dänen, die Weihnachten lieben und denen Bier schmeckt, womit dann wohl fast alle gemeint sind. An diesem ersten Novemberfreitag wird normalerweise der J-Dag begangen, an dem sich Familie und Freunde in Bars und Kneipen verabreden um das erste Weihnachtsbier der Saison zu probieren. Das kann man durchaus als dänische Weihnachtstradition zählen. Die ersten Fässer dieses Julebrygs werden genau um 20:59 Uhr angestochen. Diese Tradition geht auf eine Marketingidee der Tuborg-Brauerei zurück und hat sich seit ihrer Gründung 1990 fest im Leben der Dänen etabliert. Das Tuborger Julebryg ist ein dunkles Lagerbier, welches nach Karamell und Lakritz schmeckt. Nach Weihnachten eben.
Sicherheitshalber findet der J-Dag an einem Freitag statt
Einige Bars und Kneipen bekommen sogar ein kostenloses Fass Julebryg von der Brauerei spendiert, was den Gästen dann Freibier beschert. Du kannst dir sicher vorstellen, dass diese Abende bei den geselligen Dänen gelegentlich aus dem Ruder gelaufen sind. Früher wurde der J-Dag immer am zweiten Mittwoch im November veranstaltet. Doch als aufgefallen ist, dass immer mehr Schüler und auch der ein oder andere Arbeitnehmer am folgenden Donnerstag nicht in der Schule beziehungsweise auf Arbeit erschienen sind, wurde der offizielle Anstich auf den Freitag verschoben. So kann der Start in die Weihnachtszeit entspannter beginnen.
Es heißt, dass die dänische Polizei immer besonders viele Kontrollen am J-Dag durchführt. Wahrscheinlich liegt die Trefferquote in dieser Nacht besonders hoch. Schade und hoffentlich einmalig ist, dass es in diesem Jahr 2020 keinen J-Dag geben wird, was der Corona-Pandemie geschuldet ist. Doch auf Weihnachtsbier muss keiner verzichten, auch nicht in Deutschland. Dänisches Weihnachtsbier kann auch Online geordert werden. Außerdem gibt es auch deutsche Brauereien, die inzwischen ein eigenes Weihnachtsbier herstellen.