Es ist November. Die Tage sind kurz, die Nächte dunkel und kalt. Wer draußen im Schal unterwegs ist, wärmt sich vielleicht schon mit Gedanken an die warme Stube und Kerzenlicht. Mit dem Winter beginnt die vielleicht schönste Zeit des Jahres. Bald stehen wieder Lichterbögen in den Fenstern, die Julenisse ziehen in die Häuser ein und die heimelige Zeit beginnt. Zur „Vinterhygge“ gehört natürlich auch süßes Gebäck. Ein Klassiker der dänischen Küche sind die Æbleskiver.
Von der Bauernküche zum Weihnachtsgebäck
Wörtlich übersetzt heißt das Gebäck Apfelscheiben. Dabei sind heute meist gar keine Äpfel mehr im Teig. Das war aber nicht immer so. Versetzen wir uns mal zurück in das Jahr 1700, als die dänischen Winter lang waren und in den Küchen der Bauernhäuser Kreativität gefragt war. Gingen die Apfelvorräte zur Neige, waren die Früchte meist nicht mehr knackig frisch. Die Mägde und Mütter schnitten die Äpfel deshalb in kleine Scheiben, wendeten sie in einer Mischung aus Mehl und Eiern. Anschließend wurden diese Apfelscheiben in Butter ausgebacken. Da leuchtet der Name doch ein.
Dutzende Jahre später tauchten die Æbleskiver in einem ganz besonderen Buch auf. In „Peters Jul“, einem Weihnachtsbuch von 1866, ist erstmals von der modernen Variante des Gebäcks zu lesen – ohne Äpfel als Füllung, dafür aber in einer besonderen Pfanne mit halbrunden Vertiefungen. Darin erhalten sie ihre typisch runde Form. Bis heute gehören Æbleskiver übrigens für die meisten Dänen zum Weihnachtsfest dazu. Es gibt sie natürlich auf Weihnachtsmärkten zu kaufen und das ganze Jahr über auf zahlreichen dänischen Geburtstagsfeiern. Der Tradition nach werden Æbleskiver auch am Rosenmontag gebacken.
Doch zurück zur Geschichte: Ein paar Jahre nach der Veröffentlichung von Peters Jul spielten die Æbleskiver auch eine Nebenrolle im Märchen „Der Krüppel“ (Krøblingen) von Hans Christian Andersen. Schon 1872 schien es nicht mehr üblich zu sein, Äpfel in den Teig einzubacken, da sie in der Erzählung extra erwähnt werden. Das sagen jedenfalls Historiker. 😉 Hier ein Zitat aus dem Märchen:
Was kommt denn nun rein?
In späteren Rezepten und dänischen Kochbüchern wird hingegen wieder auf Äpfel als Füllung hingewiesen. Allerdings ist auch die Rede davon, dass Rhabarber hineingegeben werden kann. In Südjütland und auf der Insel Ærø ist es übrigens noch immer üblich, die Æbleskiver mit Pflaumenmus zu füllen. Das erinnert an Berliner beziehungsweise Pfannkuchen.
Heute werden die Teigbällchen nicht mehr unbedingt gefüllt. Moderne Rezepte sehen das jedenfalls nicht mehr vor. Stattdessen werden die warmen Æbleskiver mit Puderzucker bestreut und mit Marmelade serviert. Hast du Lust bekommen, die dänische Köstlichkeit selbst auszuprobieren? Dann findest du hier ein leckeres Rezept.
Æbleskiver mit Buttermilch
Kochutensilien
- 1 Æbleskiver-Pfanne
- 1 Schaschlik-Spieß zum Wenden
- 1 Teigdosierflasche optional
Zutaten
- 250 g Weizenmehl
- 400 ml Buttermilch alternativ Kuhmilch (macht die Æbleskiver süßer)
- 2 Eier
- 1 Prise Salz
- 2 EL Zucker
- 1 Packung Vanillezucker
- 1 EL Natron
- 1 TL Kardamom
- Pflanzenöl oder Butter
- Puderzucker
- Erdbeermarmelade
Anleitungen
- Gib Mehl, Buttermilch, Zucker, Vanillezucker, Salz, Kardamom und Natron zusammen in eine Schüssel und verrühre die Zutaten.
- Trenne das Eiweiß vom Dotter und schlage das Weiß zu Eischnee.
- Hebe den Eischnee unter den restlichen Teig.
- Gib den Teig in eine Dosierflasche und erwärme die Æbleskivepfanne auf dem Herd.
- Fette die Vertiefungen mit Öl oder Butter ein und fülle sie anschließend etwa zur Hälfte mit dem Teig.
- Hat die Unterseite eine feste, goldgelbe Kruste gebildet, wende die Æbleskiver mit einem Schaschlik-Spieß und backe sie von der anderen Seite.
- Genieße die fertigen und noch warmen Bällchen mit etwas Puderzucker und einer herrlichen Erdbeermarmelade.
Das gleiche Rezept nehme ich auch(habe nur den Kardamom nicht in meinem,aber bei den nächsten Æbleskiver wird er dabei sein).Man kann die Dinger eigentlich zu jeder Jahreszeit essen,sind so lecker!Weil es heute kurz vor Pfingsten kühl und ungemütlich ist,gab es nachmittags Æbleskiver mit verschiedenen selbstgemachten Marmeladen.Da wurde die Stimmung gleich besser(etwas fettig,etwas süß..).
Das schmeckt sehr gut 👍