Der dänischen Umweltbehörde ist sie ein Dorn im Auge: die Kartoffelrose, die sich an vielen Küsten Dänemarks ausgebreitet hat. Nicht etwa, weil die Kartoffelrose so gemeine kleine Dornen hat, sondern weil das Rosengewächs nicht hier her gehört und auch noch heimische Pflanzen verdrängt. Doch ob die Beamten der Naturstyrelsen zum Frühstück nicht auch gern mal ein Brötchen mit leckerer Hybenmarmelade essen? Hagebutten werden in Dänemark „Hyben“ genannt. Die Marmelade daraus ist fruchtig süß und trotzdem ein wenig sauer. Im Geschmack aber unvergleichlich.
Das Beste ist, dass es so viele Hagebutten in Dänemark gibt, die du kostenlos pflücken kannst. Als Faustregel kannst du dir merken, dass du so viel pflücken darfst, wie du selbst verzehren kannst. Damit bist du immer auf der sicheren Seite. Einem alten dänischen Gesetz zufolge, darfst du aus der Natur so viel mitnehmen, wie in einen Hut passt. Hoffentlich hast du auch immer einen Hut dabei. 😉
Hagebutten sind gesunde Früchtchen
Du kannst die Hagebutten zwar direkt vom Strauch essen, allerdings werden sie dir nicht besonders gut schmecken. Ihr Fruchtfleisch ist wegen der vielen Gerbstoffe ziemlich sauer. Außerdem befinden sich im Inneren der Hagebutten kleine, mit Wiederhaken besetzen Nüsschen. Nicht so lecker. Doch die Hagebutten sind an und für sich ziemlich gesund. Sie enthalten viel Vitamin C (was beim Kochen der Marmelade leider weitestgehend verloren geht), Pektine, Kieselsäure, Antioxidantien, Zink, Kupfer, Natrium und Vitamin A, B1 und B2. Machen wir es kurz, sie sollen ziemlich gesund sein.
In der Medizin wird Hagebuttenpulver sogar bei Arthrose angewendet. Seine entzündungs- und schmerzhemmende Wirkung tut den Gelenken gut und Betroffene können sich dann wieder besser bewegen. Das haben übrigens dänische Wissenschaftler herausgefunden. Vielleicht, weil man dem unerwünschten Gewächs noch etwas Gutes abringen wollte?
Marmelade ist Hygge im Glas
Wenn du im Herbst einen Ferienhausurlaub machst, dann hängen die Kartoffelrosen-Sträucher voll mit reifen roten bis dunkelroten Früchten. Es ist die perfekte Zeit sie zu pflücken und zu verarbeiten. Das perfekte Programm für einen regnerischen Tag. Natürlich nur, falls du den spannenden Krimi schon durchgelesen hast und ein feines Sieb in der Ferienhausküche liegt.
Dazu kommt, dass es ein wirklich tolles Gefühl ist, etwas selbst hergestellt zu haben. Die Marmeladengläschen sind außerdem ein außergewöhnliches Mitbringsel aus dem Urlaub. Also… worauf wartest du? 😀
Hybenmarmelade med Æble/Hagebuttenmarmelade mit Apfel
Kochutensilien
- feines Sieb zum Passieren
- saubere Gläser mit Deckel zum Abfüllen der Marmelade
Zutaten
- 1,2 kg frische, reife Hagebutten
- 2 Äpfel
- 1 Liter Apfelsaft
- 500 g Gelierzucker Extra Verhältnis 2:1 mit Zitronensäure
Anleitungen
- Sammle die reifen Hagebutten in einem Körbchen. Achte darauf keine überreifen oder von Vögeln angefressenen Früchte zu pflücken.
- Wasche die Hagebutten gründlich ab.
- Schneide die Früchte in der Hälfte durch und entferne Stiel, Blüte und die feinen Härchen unter der Blüte.
- Nun solltest du dich entscheiden, ob du jetzt bereits die Kerne entfernst. Das ist viel Arbeit, lässt sich später aber besser durch das Sieb passieren.
- Schneide die Äpfel in kleine Würfel und gib die halbierten Hagebutten in einen Topf.
- Gieße alles mit dem Apfelsaft auf und koche es für eine halbe Stunde.
- Gieße den Apfelsaft anschließend durch ein Sieb ab und hebe ihn auf.
- Drücke die gekochten Hagebutten und Äpfel durch ein feines Sieb, sodass eine Art Mus entsteht.
- Gib danach so viel vom Apfelsaft hinzu, dass du auf ein Gewicht von 1.000 Gramm kommst.
- Rühre den Gelierzucker unter und koche die Masse nach Anleitung noch einmal für ein paar Minuten auf.
- Fülle die Marmelade heiß in die Gläser. Stelle die verschraubten Gläser für ein paar Minuten auf den Deckel um die Oberseite zur erhitzen und sie möglichst Keimfrei zu machen. Dann wieder umdrehen und abkühlen lassen.
- Færdig! Genieße die Marmelade zum Beispiel auf selbstgemachten dänischen Brötchen.
hmmm lecker